Die Idee von steinernen Aussichtstürmen nimmt konkrete Gestalt an

Am 21. Juni 1903 findet eine außerordentliche Hauptversammlung des Zweigvereins Lauterberg im Hotel Witte statt. Außer anderen wichtigen Tagesordnungspunkten und der besonderen Begrüßung des neuen Bürgermeisters von Lauterberg, Major a. D. von Emsthausen, befassen sich die Mitglieder vor allen Dingen mit dem Problem des Knollenturmes. Wir lesen: . . . Eine besonders wichtige Frage bildete die Besprechung über den Knollenturm. Bekanntlich ist der Turm durch Blitzschlag erheblich beschädigt und infolgedessen polizeilich gesperrt worden. Der Turm war bei der landschaftlichen Brandkasse mit 950 Mark versichert; eine Entschädigung von 650 Mk. wird dem hiesigen Zweigverein für den Turm gewährt werden. Bei einer Besichtigung durch Sachverständige hat sich ergeben, dass eine Reparatur des Turmes nicht gut möglich ist und daher der Abbruch desselben erfolgen muss. Der ca. 8 m hohe hölzerne Turm wurde in den Monaten Mai bis Juli 1890 mit einem Kostenaufwande von etwa 1200 Mk. erbaut, die feierliche Eröffnung erfolgte am 17. Juli desselben Jahres. Da nun der Knollen, wie allgemein bekannt, einer der viel besuchten Punkte unserer Umgebung ist, eine Aussicht ohne Turm wegen des Hochwaldes aber nicht möglich, so tritt die Notwendigkeit an den hiesigen Harzklub heran, der Errichtung eines neuen Turmes näher zu treten. Von einem hölzernen Turme soll abgesehen werden, da man etwas Dauerhaftes wünscht. Bei Erörterung der Frage nun, ob einem eisernen oder einem steinernen Turme der Vorzug zu geben sei, entschied man sich für die letztere Bauart, obwohl man sich dabei nicht verhehlte, dass die hohe Bausumme von ca. 5 500 Mk. für einen etwa 15m hohen Turm nur bei tatkräftiger Unterstützung von Seiten der benachbarten Zweigvereine und der Zweigvereine in den größeren Städten und bei Übernahme eines Teiles der Kosten durch die Zentral­kasse des Harzklubs gedeckt werden könne."

 Der Zweigverein Lauterberg bewilligte zu diesem Zwecke 800 Mk. Man ging bei dem Voranschlag von der Voraussetzung aus, dass das notwendige Material an Bausteinen am Knollen selbst gewonnen werden könne. In diesen Aktivitätenzeitraum fällt auch der Antrag des Harzklubs, ins Vereinsregister eingetragen zu werden (dazu gehörte auch, dass die Statuten dahingehend geändert werden, dass der Vorstand von nun an für zwei Jahre im Amt bleiben solle).

Rund um den Hausberg - Heimatbeilage des Bad Lauterberger Tageblattes, 14.Juli 1984, 14.Juli 1984, Festschrift, 1904 - 1984

1961 Wurde der Turm noch einmal erhöht, was man heute noch erkennen kann.

   

Foto. Peter Böger

 
 
 
 
 
 

  alte Postkarte, Foto: unbekannt