Friedrich Meier liest sein Gedicht
Ehepaar Brust zum 30. Jahrestag als Pächter der Knollenbaude Ihr Lieben – Michael und Ruzica - , dass Ihr nach dreißig Jahren immer noch da heroben auf dem Großen Knollen wacht, hat damals von uns allen niemand gedacht.
Wir hofften wohl auf eine handvoll Jahre nach all dem Wechsel in der letzten Zeit, doch warn wir uns darüber nicht im Klaren, dass daraus würd´ ne halbe Ewigkeit.
Als junges Paar seid Ihr heraufgekommen, der Berg nahm Euch jedoch in seinen Bann und hat die ganze Zeit Euch festgehalten, die Söhne nur, sie schlichen sich davon.
Doch manchmal ist auch Sascha mit hier oben. „der Not gehorchend, nicht dem eignen Triebe“; schaut er vielleicht wie Vater aus dem Fenster nach einer Knollenhexe zum verlieben?
Ach, lassen wir das Flachsen und die Flausen, die Brusts, zu zweit zu dritt sehn wir sie gern; sie mögen noch recht lang hier oben hausen, ein Abschied nehmen liegt für uns noch fern.
Ergreifen wir die Gunst der schönen Stunde Und feiern wir dies Jubiläumsfest, ergreifen wir auch dankbar unsre Gläser, auf dass ein jeder Brusts hoch leben lässt.
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